Die Seeberger Verpackung – auf dem Weg in Richtung mehr Nachhaltigkeit

 

Sie ist orange, so hochwertig wie ihr Inhalt, für den optimalen Produktschutz zuständig, ein Markenzeichen - und seit einigen Jahren unsere größte Herausforderung: Die Seeberger Verpackung. Grüner soll sie werden, nicht in der Farbe, sondern mit Blick auf die Natur. Denn sie wollen wir schützen, in jeder Form. Und das seit unserer Gründung im Jahre 1844.

EINBLICK IN EIN KOMPLEXES VORHABEN.

Seit Jahren beschäftigt uns bei Seeberger die Frage einer nachhaltigen Verpackungslösung und die notwendigen Schritte dorthin. Die Brisanz der Verschmutzung von Weltmeeren und unseres gesamten Ökosystems durch Plastik hat uns nicht erst aufgeweckt, aber gezeigt, dass wir Schritt für Schritt handeln müssen. Hinzu kommen pandemie- und kriegsbedingte starke Einschränkungen in der Verfügbarkeit der Rohstoffe und die um mehrere Monate gestiegenen Lieferzeiten. An diesem Punkt sind wir nicht alleine, praktisch alle Unternehmen auf dem Markt stehen vor ganz ähnlichen Fragen wie wir. Und doch müssen wir einen individuellen Weg finden, der für unsere Produkte und die Ansprüche, denen wir seit über 175 Jahren gerecht werden, richtig erscheint. Einfach ist das nicht. Und dies sind die wichtigsten Gründe:

1. KEINE LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG: EINE NACHHALTIGE VERPACKUNG MUSS OPTIMALEN SCHUTZ BIETEN

In über 40 Ländern weltweit haben wir Menschen und Anbaugebiete gefunden, die für uns vor allem Nüsse und Früchte in allerbester Qualität anbauen. Die Ernte erfolgt dabei oft nur einmal im Jahr, sodass wir bei Transport und Weiterverarbeitung einen durchgehenden Schutz für die empfindlichen Produkte sicherstellen müssen. Alles geschieht mit dem Ziel, die ursprünglichen Aromen zu erhalten oder durch Veredelung zu intensivieren. Dank ihrer besonderen Eigenschaften z. B. in Bezug auf Lichtschutz und Sauerstoffundurchlässigkeit, bewahrt unsere Verpackung diesen unvergleichlichen Geschmack auf lange Zeit. Sie ist in dem Sinne optimal, als dass sie einen Rundum-Sorglos-Schutz bietet – auch dann noch, wenn eine Packung Nüsse auf Vorrat gekauft wird und über Monate im Schrank liegen bleibt. Sie garantiert Frische-Genuss auf lange Zeit und vermeidet damit ein ganz wichtiges Thema: Lebensmittelverschwendung. Dass aus kostbaren Naturprodukten keine Lebensmittelabfälle werden, bleibt neben einer garantierten Produktsicherheit unser oberstes Ziel. Aus Respekt vor der Natur und all den Menschen, dank derer wir diese Schätze genießen dürfen.

2. NACHHALTIGE VERPACKUNG: NICHT ALLE MATERIALIEN BIETEN DEN NÖTIGEN SCHUTZ UND SIND AUTOMATISCH "NACHHALTIGER"

Wir haben in der Vergangenheit verschiedene Verpackungslösungen getestet. Zu „Plastik“ gibt es bereits Alternativen wie beispielsweise Glas- oder Papierverpackungen. Aber können wir sie für unsere Produkte einsetzen? Derzeit heißt die Antwort leider: Nein, nicht für alle Produkte. Jedes unserer Produkte hat individuelle Ansprüche und benötigt einen optimalen Schutz in Bezug auf Hygiene, Haltbarkeit sowie Licht- und Sauerstoffundurchlässigkeit. Diese schützenden Eigenschaften können die alternativen Verpackungsvarianten aktuell nicht bzw. noch  nicht für alle Produkte leisten. Auch biologisch abbaubare Folien bieten derzeit (noch)  nicht die notwendigen Schutzeigenschaften für unsere empfindlichen Produkte (beispielsweise Sauerstoffbarriere zum Schutz vor Ranzigkeit bei Nüssen). Sobald sich dies ändert, sind biologisch abbaubare Kunststoffe eine interessante Alternative. Bis dahin gehen wir andere Wege, denn Abwarten ist für uns keine Option.
 
Glas erscheint auf den ersten Blick nachhaltiger im Vergleich zu anderen Verpackungsoptionen. Gut ist, dass man es mehrfach nutzen kann. Wenn man tiefer hineinschaut weiß man aber, dass die Herstellung von Glas hoch energetisch ist, der Transport von Glas aufgrund des Gewichts zu einem höheren CO²-Ausstoß führt und der Deckel immer separat betrachtet und recycelt werden muss.
Was das Thema Papier anbelangt, haben wir bereits einige Tests umgesetzt. Bisher erfolglos. Denn Papier ist per se hochsensibel und erfordert ein ganz anderes Handling. Neben einem Papier, dass eine gewisse Festigkeit mit sich bringt, aber nicht einreißt, benötigen wir eine Lösung, bei der wir sicher siegeln (= dichte Verpackungen) und somit einwandfreien Produktschutz gewähren können. Hinzu kommt (auch hier) das Thema Verfügbarkeiten.

3. NACHHALTIGE VERPACKUNGSLÖSUNGEN MÜSSEN GANZHEITLICH GEDACHT SEIN

Zahlreiche Lösungen für biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe – z. B. aus Mais oder Zuckerrohr - gehen zu Lasten landwirtschaftlicher Nutzflächen, die dann nicht mehr für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen. Für uns ist dies nicht die Lösung des Problems. Schon heute ist Ackerland knapp und sollte vor allem dazu dienen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Wir wären nicht Seeberger, würden wir nicht an gut durchdachten Lösungen arbeiten.

 

Was haben wir bis jetzt erreicht? Unsere Meilensteine in Richtung Kreislaufwirtschaft

 

Ziele

UNSER WEG IN RICHTUNG NACHHALTIGERE VERPACKUNG HEISST: KONTINUIERLICHES HANDELN

Wir haben einige andere Materialien getestet, um unsere Verpackung nachhaltiger zu gestalten. Daraufhin haben wir den nächsten Schritt in Richtung nachhaltigere Verpackung definiert.
 
Uns ist bewusst, dass wir unsere Verpackungen stetig in Sachen Nachhaltigkeit optimieren müssen. Um die Kreislaufwirtschaft gemäß des "Cradle to Cradle" Prinzips zu fördern, ist unsere erste Priorität, unsere Verpackungsfolien auf recyclingfähige Monoverbundfolien umzustellen. Denn Monoverbundfolien bieten die besten Voraussetzungen dafür, dass das Material nach dem Recycling wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann.
 
Jedes unserer Produkte hat individuelle Ansprüche und benötigt einen optimalen Schutz in Bezug auf Hygiene, Haltbarkeit sowie Licht- und Sauerstoffundurchlässigkeit. Wir arbeiten mit Hochdruck an nachhaltigen Verpackungslösungen, die genau diese Schutzfaktoren berücksichtigen.
 
Neben den Produkten, die aufgrund ihrer Beschaffenheit, unterschiedliche Anforderungen an das Verpackungsmaterial stellen, erfordern unterschiedliche Beutelformen ebenso unterschiedliche Herangehensweisen bei der Suche nach alternativen nachhaltigen Verpackungslösungen.
Hinzu kommen die globalen Herausforderungen: Im Bereich der Folien sind sehr starke Kostenanstiege bei wichtigen Rohstoffen seit Anfang 2022 zu verzeichnen. Vor allem sind die Kosten für Energie und Logistik stark angestiegen. Die Verpackungsmittelindustrie ist mit den hohen Energiepreisen bei der Herstellung flexibler Verpackungen in ihren Betrieben und in der Logistik konfrontiert. Einige Rohstoffe wie Klebstoffe, Barriereschichten, Druckfarben und Kunststoffe sind von den aktuellen Preisanstiegen betroffen. Diese stiegen seit Kriegsbeginn noch weiter an. Für die kommenden Monate sind bereits weitere starke Steigerungen von den Kunststoffgranulat-Lieferanten angekündigt worden, die sich auch direkt auf die Kosten für Folien auswirken werden.
Die Lieferzeiten für Verpackungen steigen weiter an und eine langfristige Foliendisposition gewinnt weiter an Bedeutung. Um es konkret zu machen: Wenn wir heute bei unseren Verpackungslieferanten Folienmaterial bestellen, trifft diese voraussichtlich in 5-6 Monaten bei uns ein. Je nachdem, ob und wie viel Material wir noch auf Lager haben, kommt diese dann in der Produktion in Einsatz und geht dann in die Regale. Hinzu kommen ab und zu noch kurzfristige Lieferverzögerung von zusätzlichen 5-6 Wochen.
 

 

Status

Im Nachfolgenden folgt eine Status-Übersicht nach Beutelformen mit den jeweiligen Zielen und Herausforderungen. Die unter „Status“ veröffentlichten Zahlen beziehen sich auf den Stand von Ende Dezember 2021.

Folien für Flachbeutel-Verpackungen

Status

94 % der Flachbeutel-Produkte sind bereits umgestellt auf eine recyclingfähige Monoverbundfolie
 

Ziele

Prüfung von Materialalternativen, die eine Durchstoßfestigkeit für diese spitzkantigen Produkte mit sich bringen (Prüfung laufend in 2022 ff.)

Zehn Produkte sind angedacht zur Abpackung in Folienmaterial mit 30 % Rezyklatanteil (ab Herbst 2022)

Herausforderungen

Unsere vier gebrannten Produkte sind sehr spitzkantig. Daher benötigen wir eine stabilere Monoverbundfolie für diese Produkte, um Undichtigkeit zu vermeiden und Produktschutz gewähren zu können. Diese wird aktuell gemeinsam mit unseren Folienpartnern entwickelt.

Bei Verpackungsmaterial mit Rezyklatanteil gibt es derzeit (noch) geringe Mengen, die zur Verfügung stehen. Mehr dazu, siehe hier.

Folien für Standbeutel-Verpackungen

Status

32 % der Standbeutel-Produkte sind bereits umgestellt auf eine recyclingfähige Monoverbundfolie

Ziele

Umstellung von weiteren 21 Produkten in 2022 auf eine recyclingfähige Monoverbundfolie

Prüfung von Papierverpackungen, die über die Papiertonne entsorgt werden können (Durchführung von Maschinengängigkeitstests in 2022 ff.)

Entwicklung einer stabileren Folie für zwei spitzkantige Produkte (Durchführung von Maschinengängigkeitstest in 2022 ff.)

Herausforderungen

Unsere Walnüsse Jumbo und Pistazien sind sehr spitzkantig. Daher benötigen wir eine stabilere Monoverbundfolie für diese Produkte, um Undichtigkeit zu vermeiden und Produktschutz gewähren zu können. Diese wird aktuell gemeinsam mit unseren Folienpartnern entwickelt.

Für unsere hochtechnischen Packanlagen ist Papier ein herausforderndes Material. Bei unseren bisherigen Machbarkeitstests an unseren Verpackungsmaschinen wurden verschiedene Papierverpackungen getestet. Bisher leider erfolglos, sodass alternative Papierversionen erst einmal entwickelt und getestet werden müssen, was leider entsprechend Zeit in Anspruch nimmt.

Folien für Zipper-Verpackungen

Status

100 % der Zipperbeutel stehen noch zur Umstellung auf eine recyclingfähige Monoverbundfolie aus.

Bei 9 % unserer Produkte im Zipperbeutel verzichten wir seit Frühjahr 2022 auf den Zipperverschluss und sparen so 2 Tonnen Material ein.

Ziele

Prüfung von verschiedenen Materialien und Maschinentests (laufend in 2022 ff.)

Umstellung auf recylingfähige Monoverbundfolie (Umstellung ggfs. in 2023)

Herausforderungen

Diese Produkte bzw. Beutelart wird an hochtechnischen Maschinen abgepackt. Das Folienmaterial muss daher robust genug sein, damit es sich während des Produktionsvorgangs nicht verzieht oder gar reißt, somit überhaupt packfähig ist und einen reibungslosen Produktionsablauf sicherstellt.

Folien für Soft-Produkte

Status

100 % unserer Soft-Produkte stehen noch zur Umstellung auf eine recyclingfähige Monoverbundfolie aus.

Ziele

Umstellung auf matte Folie bei gleichzeitiger Materialreduktion von 9 % als Zwischenschritt (Umstellung vsl. bis Ende 2022)

Umstellung auf recylingfähige Monoverbundfolie (Umstellung ggfs. in 2023/2024)

Herausforderungen

Die Herstellung der Soft-Früchte ist hoch komplex. Dafür wird eine spezielle Folie benötigt, die zunächst speziell entwickelt werden muss.

 

Kreislaufwirtschaft fördern

Unser Bestreben im Rahmen von nachhaltigen Verpackungslösungen gilt der Förderung der Kreislaufwirtschaft, die langfristig die Lösung der globalen Herausforderungen in Bezug auf Verpackungsmaterial und Verschwendung sein wird. Um genau diese Kreislaufwirtschaft überhaupt zu ermöglichen, ist unsere erste Priorität die Umstellung der bisherigen Verpackungsmaterialien auf Monoverbundfolien. Ein Monoverbund ist ein Folienmaterial, das aus mehreren Schichten eines bestimmten Rohstoffs besteht. Somit kann dieses Material in Entsorgungsbetrieben recycelt werden und wird an die Verpackungsindustrie zurückgeführt, damit diese daraus neues Folienmaterial produzieren kann. Theoretisch.

Leider wissen wir, dass das in der Praxis - gerade auch für Lebensmittelverpackungsmaterialien - (noch) nicht flächendeckend funktioniert. Der Grund dafür ist, dass der Großteil der Sortieranlagen noch nicht technisch in der Lage sind, recyclingfähiges Material zu erkennen, um es schließlich zu recyclen.

Wir wünschten, es wäre anders. Abwarten ist auch hier keine Lösung für uns - wir fangen an, wo wir können und hoffen, dass möglichst viele mitmachen. Denn nur gemeinsam können wir zukunftsträchtige Systeme fördern und fordern.

Deshalb ist es für uns wichtig, die Weichen für die Zukunft jetzt schon richtig zu stellen und unsere Verpackungsmaterialien dahingehend zu optimieren. Und: durch die Umstellung auf Monoverbundfolien setzen wir weniger Material ein, sodass weniger Erdöl gefördert wird und so die Umweltbelastung reduziert wird. 

Zusätzlich haben wir kurzfristig die Möglichkeit, zehn unserer Produkte in Folienmaterial abzupacken, die einen Rezyklatanteil von 30 % hat. Mehr dazu, siehe hier.

1. Das Cradle-to-Cradle Prinzip

Mit dem Einsatz der Monoverbundfolie orientieren wir uns an dem sogenannten „Cradle to Cradle Prinzip". Dies bedeutet wörtlich „Von der Wiege zur Wiege“ und verfolgt den Ansatz der durchgängigen Kreislaufwirtschaft. Durch unsere Verpackungsumstellung auf die Monoverbundfolie kann das eingesetzte Material in Zukunft getrennt werden und als Sekundärrohstoff in Form von Rezyklaten beispielsweise wieder zu neuen Kunststoffprodukten weiterverarbeitet werden.

2. Teilnahme an der Holy Grail Initiative

Gemeinsam für ein nachhaltiges Verpackungsmanagement

Seit November 2020 sind wir Mitglied der HolyGrail 2.0 Initiative, um die Ziele der Verpackungskreislaufwirtschaft voranzutreiben. Ziel ist es, zu prüfen, ob sogenannte digitale Wasserzeichen eine bessere Sortierung und hochwertigere Recyclingquoten für Verpackungen in der EU ermöglichen können. Unter der Führung von AIM®, dem europäischen Markenverbund, haben sich mehr als 85 internationale Unternehmen aus einer Wertschöpfungskette zusammengeschlossen, um dieses Projekt voranzutreiben.

Wir bleiben in Bewegung, arbeiten gemeinsam mit unseren Partnern aus der Verpackungsindustrie an nachhaltigeren Verpackungslösungen und werden in den kommenden Monaten und Jahren in großen Schritten voran kommen.

Dabei gilt: Jeder Schritt zählt. Für uns. Für die Natur. Und für jeden einzelnen, der beim Kauf und bei der Entsorgung maßgeblich die Dynamik der aktuellen Entwicklungen positiv beeinflussen kann.

 

FAQ SEEBERGER VERPACKUNG

1. Wie nachhaltig sind die aktuellen Seeberger Verpackungen? Sind sie recyclingfähig?

Oberste Priorität unserer Verpackung ist der Produktschutz. Wir haben weltweit Partner, die für uns die beste Qualität an Nüssen und Früchten anbauen. Die Ernte erfolgt dabei oft nur einmal im Jahr, sodass wir bei Transport und Weiterverarbeitung einen durchgehenden Schutz für die empfindlichen Produkte sicherstellen müssen. Unser Ziel ist es, die ursprünglichen Aromen zu erhalten, damit auch du den unverfälschten Genuss direkt zu dir nach Hause bekommst. Dabei möchten wir keine Lebensmittel verschwenden und setzen auf möglichst lange Haltbarkeit, indem wir bspw. auf Lichtschutz und Sauerstoffundurchlässigkeit achten. So kannst du unsere Produkte selbst dann noch genießen, wenn du eine Packung Nüsse auf Vorrat kaufst und diese ein paar Wochen oder sogar Monate im Schrank liegt.

Uns ist bewusst, dass wir unsere Verpackungen stetig in Sachen Nachhaltigkeit optimieren müssen.  Um die Kreislaufwirtschaft gemäß des "Cradle to Cradle" Prinzips zu fördern, ist unsere erste Priorität, unsere Verpackungsfolien auf recyclingfähige Monoverbundfolien umzustellen. Denn Monoverbundfolien bieten die besten Voraussetzungen dafür, dass das Material nach dem Recycling wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann.

2. An welchen nachhaltigeren Verpackungslösungen arbeitet Seeberger? Mit wem arbeitet ihr zusammen?

Wir arbeiten mit unseren Verpackungslieferanten und -designern seit geraumer Zeit an verschiedenen Lösungen, haben Material- und Lagertests für zahlreiche auf dem Markt etablierte Verpackungsarten durchgeführt. Biologisch abbaubare und biobasierte Folien wurden geprüft, ebenso wie Monoverbunde und Verpackungen mit deutlich weniger Materialeinsatz und auch Papierverpackungen. Um weiterhin beste Qualität unserer Nüsse und Trockenfrüchte garantieren zu können, verfolgen wir derzeit den Ansatz, alle Produkte auf recyclingfähige Folien (Monoverbund) umzustellen. Für diese Verpackungslösung haben wir uns entschieden, da wir uns an dem sogenannten „Cradle to Cradle Prinzip“ orientieren möchten. Cradle to Cradle bedeutet wörtlich „Von der Wiege zur Wiege“ und verfolgt den Ansatz der durchgängigen Kreislaufwirtschaft. Durch unsere Verpackungsumstellung auf die Monoverbundfolie kann das eingesetzte Material in Zukunft getrennt werden und als Sekundärrohstoff in Form von Rezyklaten bspw. wieder zu neuen Kunststoffprodukten weiterverarbeitet werden.

Darüber hinaus prüfen wir für einzelne Produkte bzw. Produktgruppen auch Papierverpackungen und engagieren uns als Mitglied innerhalb der Holy Grail 2.0 Initiative. Wo möglich, verzichten wir auf Zusatzmaterialien (z. B. Zipperverschluss bei kleinen Grammaturen) oder reduzieren Material.

Außerdem soll bei zehn unserer Produkte im Flachbeutel Folienmaterial mit 30 % Rezyklat-Anteil zum Einsatz kommen.

So können wir die Umwelt schon kurzfristig entlasten. Für uns ist das ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

3. Woran erkenne ich, ob bei einem Produkt bereits auf das nachhaltigere Material umgestellt wurde?

Das neue Verpackungsmaterial kannst du ganz einfach an dem Hinweis auf der Verpackung erkennen. Diesen findest du entweder auf der Vorder- oder Rückseite unserer Produkte.

4. Warum dauert die Verpackungsumstellung so lange? Was muss eine Verpackung denn leisten, um die Seeberger Qualität bewahren zu können?

Jedes Produkt hat ganz spezifische Anforderungen. Eine einheitliche Lösung für das gesamte Sortiment gibt es deshalb leider nicht. Wir kaufen von unseren Partnern in den Ursprungsländern allerbeste Qualität, das heißt: Nüsse, Kerne und Früchte, die den optimalen Reifegrad haben, unnachahmlich rund im Geschmack und auch optisch einwandfrei sind. Über Jahrzehnte haben wir unsere Verpackungen optimiert, damit unsere Produkte ihren ursprünglichen Geschmack bewahren, bis du die Tüte öffnest. Ursprünglich heißt bei unseren unbehandelten Produkten, sie schmecken fast wie frisch geerntet. Bei veredelter Ware bleibt der Geschmack so erhalten, wie unsere Genusshandwerker ihn ausgetüftelt haben. Um das zu gewährleisten, muss die Verpackung in erster Linie ein relativ langes Mindesthaltbarkeitsdatum garantieren und über diese Zeit den Inhalt vor Licht und Sauerstoff schützen, damit Farbe und Geschmack erhalten bleiben. Das ist die allgemeine Anforderung. Die individuellen Anforderungen sind bei Cashewkerne wiederum anders als für Mangos oder Sonnenblumenkerne. Auf den ersten Blick sehen sich die Verpackungen sehr ähnlich, die Verpackungstechnologie dahinter wird jedoch für jedes einzelne Produkte neu abgestimmt und entwickelt.

Neben den Produkten, die aufgrund ihrer Beschaffenheit, unterschiedliche Anforderungen an das Verpackungsmaterial stellen, erfordern unterschiedliche Beutelformen ebenso unterschiedliche Herangehensweisen bei der Suche nach alternativen nachhaltigen Verpackungslösungen.

Bei Verpackungsmaterialien, die bei uns bisher noch nie zum Einsatz gekommen sind, sind folgende Schritte zu tun, bevor das Material in die Produktion und schließlich in die Auslieferung gehen kann:

  • Entwicklung eines passendes Materials, das kompatibel mit dem dazugehörigen Produkt, der Beutelart und der entsprechenden Packanlage ist. Die Herausforderung ist, dass die Verpackungsindustrie aktuell sehr viele Anfragen zu nachhaltigeren Materialien erhält, die Entwicklung sehr individuell und zeitintensiv ist und so auch eine Priorisierung in den Aufträgen stattfindet.
  • Durchführung von Maschinengängigkeitstest an unseren Packanlagen, um in der Praxis zu prüfen, ob das entwickelte Material und Materialvarianten auch tatsächlich problemlos an den Anlagen laufen.
  • Durchführung von Lagertest über das gesamte Mindesthaltbarkeitsdatum, um die Produktsicherheit zu gewährleisten. Erst, wenn das Produkt nach Ablauf des Lagertests weiterhin einwandfrei geschützt ist, wird das Material von unserer Qualitätssicherung freigegeben und kann bestellt werden.

Hinzu kommen die globalen Herausforderungen: Im Bereich der Folien sind sehr starke Kostenanstiege bei wichtigen Rohstoffen seit Anfang 2022 zu verzeichnen. Vor allem sind die Kosten für Energie und Logistik stark angestiegen. Die Verpackungsmittelindustrie ist mit den hohen Energiepreisen bei der Herstellung flexibler Verpackungen in ihren Betrieben und in der Logistik konfrontiert. Einige Rohstoffe wie Klebstoffe, Barriereschichten, Druckfarben und Kunststoffe sind von den aktuellen Preisanstiegen betroffen. Diese stiegen seit Kriegsbeginn noch weiter an. Für die kommenden Monate sind bereits weitere starke Steigerungen von den Kunststoffgranulat-Lieferanten angekündigt worden, die sich auch direkt auf die Kosten für Folien auswirken werden.

Die Lieferzeiten für Verpackungen steigen weiter an und eine langfristige Foliendisposition gewinnt weiter an Bedeutung. Um es konkret zu machen: Wenn wir heute bei unseren Verpackungslieferanten Folienmaterial bestellen, trifft diese voraussichtlich in 5-6 Monaten bei uns ein. Je nachdem, ob und wie viel Material wir noch auf Lager haben, kommt diese dann in der Produktion in Einsatz und geht dann in die Regale. Hinzu kommen ab und zu noch kurzfristige Lieferverzögerung von zusätzlichen 5-6 Wochen.

5. Warum verwendet Seeberger keine biologisch abbaubare Verpackung? Sind biobasierte Kunststoffe eine Alternative für die Seeberger Verpackung?

Natürlich prüfen wir auch diese Möglichkeit. Leider sind biologisch abbaubare Verpackungen derzeit noch nicht so ausgereift, dass sie unsere Produkte über längere Zeit im Regal schützen können. Sie sind aktuell noch zu empfindlich gegenüber Licht und Sauerstoffeinwirkungen. Aroma und Frische unserer Naturprodukte würden darunter leiden. Dennoch beobachten wir die technologischen Entwicklungen in diesem Bereich genau.

Außerdem gehen zahlreiche Lösungen für biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe – z. B. aus Mais oder Zuckerrohr - zu Lasten landwirtschaftlicher Nutzflächen, die dann nicht mehr für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen. Für uns ist dies nicht die Lösung des Problems. Schon heute ist Ackerland knapp und sollte vor allem dazu dienen, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

6. Warum werden Seeberger Produkte nicht in einer bereits recycelten Verpackung angeboten?

Grundsätzlich verfolgen wir den Ansatz cradle-to-cradle und wollen Kreisläufe schließen. Die Grundvoraussetzung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist es, die Primärverpackungen so zu gestalten, dass es später möglich ist, diese überhaupt zu recyceln. Durch die Umstellung auf Monoverbundfolien erfüllen wir diese Grundvoraussetzung, denn Monoverbundfolien bestehen aus nur einem Materialtyp und können daher besser recycelt werden.

Damit sie recycelt und später als Sekundärrohstoff in Form von Rezyklaten zu neuem Folienmaterial weiterverarbeitet werden kann, muss sie in den Entsorgungsbetrieben richtig aussortiert werden. Hier steht die gesamte Entsorgungsindustrie vor großen Herausforderungen. Zum einen steht noch nicht genügend recyclingfähiges Material zur Verfügung. Zum anderen sind die Sortieranlagen aktuell noch nicht vollumfänglich in der Lage recyclingfähiges Material zu erkennen und richtig auszuschleusen. Dies führt dazu, dass es insgesamt noch wenig Material gibt, welches überhaupt recycelt werden kann.

Bei Lebensmittelverpackungen kommt noch dazu, dass hier ganz besondere Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um das Lebensmittel optimal zu schützen und hygienisch verpacken zu können.

Die chemische Aufbereitung von "gebrauchtem" Material zu Sekundärrohstoffen, so genannte "Reyzklate", ist äußerst aufwendig und wird aktuell nur in kleinem Stil durchgeführt. Hintergrund ist, dass die Nachfrage auf dem Markt bis dato noch nicht so hoch war und die Investitionen für das aufwändige Verfahren entsprechend hoch sind. Erst seit ca. Mitte 2020 stehen die Technologien bereit, um dieses chemische Recycling überhaupt betreiben zu können. Somit steht aktuell nur eine sehr begrenzte Menge an Rezyklaten auf dem Markt zur Verfügung.

Wir bei Seeberger wollen unseren Teil zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Verbesserung der Angebotssituation beitragen, indem wir aktiv eine Nachfrage für Rezyklate schaffen. Daher setzen wir seit Herbst 2022 bei zehn ausgewählten Produkten Verpackungsmaterial mit 30 % Rezyklat-Anteil ein.

7. Woher bezieht Seeberger das Folienmaterial?

Unsere Folien werden in Europa produziert. Dabei beziehen wir die meisten Folien und Beutel direkt aus Deutschland und Österreich.

8. Gibt es einen Weg, die Seeberger Verpackungen „richtig“ zu entsorgen? Kann das Material in irgendeiner Form weiterverwendet werden?

Der „richtige“ Weg ist schon jetzt die Trennung und Entsorgung über die gelbe Wertstofftonne oder den gelben Sack. Ein Großteil unserer Produkte in Monoverbundfolie ist recyclingfähig. Dafür setzen wir auch auf die Mithilfe von jedem Einzelnen. Die Verpackung muss dazu über die Wertstofftonne entsorgt werden.

Alternativ können die Verpackungen auch kreativ verwertet werden. Aus unseren Seeberger Packungen kannst du zum Beispiel ganz einfach eine stabile und praktische Einkaufstüte machen. Das Innenleben unserer Adventskalender können ebenso sinnvoll verwertet werden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt!

Alle kreativen Upcycling-Ideen findest du hier.

9. Ich möchte weniger Plastik-Müll produzieren. Gibt es Seeberger auch in größeren Einheiten zu kaufen?

Ja, du kannst Verpackungsmaterial einsparen, indem du Großpackungen kaufst. Wir bieten einige Produkte in Verpackungseinheiten zwischen 400 g – 1000 g an. Diese bekommen seit Anfang 2022 weiteren Zuwachs:

Juli 2022: Nuts 'n' Berries 400 g
Juli 2022: Cashew-Cranberry-Mix 400 g
Juni 2022: Mango 300 g
Anfang 2022: Edel-Nuss-Mix 350 g

Seit kurzem gibt es auch ein paar Produkte in 1kg Packungen, die aber vorerst nur in unserem Online-Shop und im Genussmarkt in Ulm verfügbar sind.