In der perfekten Kreislaufwirtschaft entstehen keine Abfälle. Produkte werden so hergestellt, dass sie ohne Qualitätsverlust zu neuen Rohstoffen und wieder zu Produkten werden können. Die Kreislaufwirtschaft schont Ressourcen, reduziert klimaschädliche Treibhausgase und sie könnte das globale Abfallproblem lösen.
Bereits seit 2019 reduzieren wir Verpackungsmaterial und setzen nach und nach recyclingfähiges Monoverbundmaterial bei unseren Produktverpackungen ein. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und bewegen uns weiter in Richtung unserer Vision, Kreisläufe zu schließen.
Seit Mitte September werden drei von insgesamt zehn definierten Produkten im Bereich Nüsse & Früchte in Folien mit 30 % Rezyklat-Anteil (aus Massenbilanz) ausgeliefert. Die restlichen sieben Produkte folgen bis Ende 2022. Ein passendes Logo auf der Verpackungsrückseite macht dies kenntlich.
Der Prozess der Kreislaufwirtschaft funktioniert in zwei Systemen – die Wiederverwertung von Primärverpackungen gehört in den technischen Kreislauf:
TECHNISCHER KREISLAUF
Gebrauchsgüter werden nach Ablauf ihrer Funktion zu technischen Nährstoffen zerlegt und ermöglichen so die Produktion neuer Gebrauchsgüter.
Unsere hochwertigen Naturprodukte müssen sicher und in bester Qualität bei unseren Kund:innen ankommen. Dafür muss ihre Verpackung herausragend sein. Das gilt zunehmend auch für ihre Nachhaltigkeit. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Verpackung ist das Prinzip der Kreislaufwirtschaft unser Vorbild. Unser Ziel ist, dass unsere Verpackungen möglichst recycelt und als Rezyklat wiederverwertet werden können.
BIOLOGISCHER KREISLAUF
Hier werden die für Verbrauchsprodukte eingesetzten Rohstoffe nach Gebrauch zu biologischen Nährstoffen zersetzt. Sie fördern zum Beispiel das Pflanzenwachstum nachwachsender Rohstoffe für neue Produkte.
Lebensmittel wie unsere Naturprodukte sind von ihrer Erzeugung, über ihre Verwertung bis hin zu ihrem Zerfall schon Teil des biologischen Kreislaufs.
Wir freuen uns riesig über diese Entwicklung und wissen: unser Weg ist noch lang! Denn die Technologien für die chemische Aufbereitung von Primärverpackungen sind noch sehr jung, die Aufbereitung ist sehr komplex und die Investitionen demnach hoch. Dennoch und gerade deshalb möchten wir durch die Nachfrage und den Einsatz von Rezyklaten die Angebotssituation auf dem Markt verbessern.
Verbundfolien bestehen aus mehreren Schichten. Bei Monoverbunden bestehen alle Schichten immer aus demselben Material. Dies ermöglicht ein effizienteres Recycling, weil es besser getrennt werden kann.
In einer perfekt funktionierenden Kreislaufwirtschaft kann der so gewonnene Sekundärrohstoff in Form von Rezyklaten wieder zu neuen Kunststoffprodukten weiterverarbeitet werden.
In der perfekten Kreislaufwirtschaft entstehen keine Abfälle. Es ist ein Modell, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich und ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden. Die Stoffkreisläufe sollen geschlossen werden, in dem Abfälle (der Wirtschaft) wieder als Sekundärrohstoff zur Verfügung gestellt werden. Ziel dabei ist, weniger bzw. keine Abfälle zu generieren, Ressourcen zu schonen und klimaschädliche Treibhausgase zu reduzieren. Sie könnte das globale Abfallproblem lösen.
„Cradle to Cradle“ (= „von der Wiege zu Wiege“) beschreibt ein Modell einer durchgängigen Kreislaufwirtschaft. Die Idee ist, von Anfang an in geschlossenen Produktkreisläufen zu denken. D. h. Produkte sind so konzipiert, dass sie in einem fortlaufenden Kreislauf in anderer Form weiterverwendet oder kompostiert werden können, um Ressourcen zu sparen.
Rezyklate sind recycelte Materialien. Im Falle von Kunststoffverpackungen sind Rezyklate recyceltes Plastik. D. h. Plastikabfälle im Sinne von bereits verwendeten Kunststoffen werden aufbereitet und kommen als Sekundärrohstoffe für neue Produkte wieder zum Einsatz. Dadurch wird der Recyclingkreislauf geschlossen.
Bei der Massenbilanz handelt es sich um ein Verfahren, bei dem im Produktionsprozess sowohl recyceltes als auch frisches, fossiles Material gemischt zum Einsatz kommt.
Das Verfahren funktioniert wie Öko-Strom: in das Stromnetzwerk fließen sowohl konventioneller als auch Öko-Strom ein, sodass man letztendlich nicht weiß, ob aus der Steckdose konventioneller oder Öko-Strom fließt. Personen und / oder Unternehmen, die gezielt Öko-Strom einkaufen, erzeugen dadurch aber eine Nachfrage am Markt. Mit dem Ziel, dass mehr und mehr bestehende, konventionelle Systeme durch Systeme für die Produktion von Öko-Strom abgelöst werden.
Nach diesem Prinzip funktioniert auch das Massenbilanz-Verfahren. Da das Endergebnis genau dieselben Eigenschaften wie rein-fossiles Kunststoff aufzeigt, kann man nicht erkennen, ob das Produkt, das man in den Händen hält, aus fossilem oder recyceltem Material hergestellt wurde. Das Material mit Rezyklatanteil kommt also eventuell nicht genau bei der Seeberger Packung zum Einsatz, die entsprechende Menge wurde allerdings bei Folienproduzenten hergestellt und kommt zum Einsatz – vielleicht bei unseren Produkten.
Sekundärrohstoffe sind durch Recycling wiedergewonnene Rohstoffe, die zur Herstellung neuer Produkte eingesetzt werden können, siehe Rezyklat. Aus Abfällen werden durch Aufbereitung neue Rohstoffe im Sinne der Kreislaufwirtschaft gewonnen. Sekundärrohstoffe sind z. B. Kunststoffe, Papier und Glas.