Im Rahmen des Forschungsvorhaben BioVal, bei dem wir seit 2022 aktiver Projektpartner sind, wurde kürzlich eine Fokusgruppendiskussion mit Konsument:innen durchgeführt.
Das Ziel war, zu eruieren, wie der Informationsbedarf von Konsument:innen zu Biodiversität beim Lebensmitteleinkauf ist.
Wesentliche Inhalte der Fokusgruppendiskussion waren:
- Bisherige Erfahrungen beim Lebensmitteleinkauf mit als biodiversitätsgerecht gekennzeichneten Produkten
- Bewertung ausgewählter Beispiele
- Bedeutung des Biodiversitätsschutzes für unterschiedliche Produkt- bzw. Warengruppen
- Informationsbedarf zu Maßnahmen von Lebensmittelherstellern
Die zentralen Ergebnisse der Diskussion lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Die teilnehmenden Konsument:innen haben beim Lebensmitteleinkauf im Super- bzw. Biomarkt bisher kaum Hinweise auf Biodiversität wahrgenommen
- Mit Biodiversitätsschutz werden beim Einkauf vor allem Bio-Lebensmittel, -Verbände und -Siegel in Verbindung gebracht; vereinzelt wurden Hinweise auf Produkten zu Projektkooperationen mit Natur-/ Umweltschutzorganisationen wahrgenommen
- Teilweise wird auch ein Zusammenhang zu anderen nachhaltigkeitsbezogenen Aspekten (z.B. ressourcenschonende Verpackung) hergestellt
Die Teilnehmer:innen der Diskussionsrunde sind unsicher…
- …was Artenschutz beinhaltet
- …welche Maßnahmen wirksam sind
- …ob Bio-Produkte grundsätzlich biodiversitätsgerechter sind als konventionelle Produkte
In Summe lässt sich zusammenfassen, dass bekannte Label (und ggfs. die Kombination dieser mit unbekannten Siegeln) für die befragten Konsument:innen am glaubwürdigsten sind. Auch konkrete Projektbeispiele mit Details kommen gut an. Gewünscht werden kurze, knappe Informationen (am besten am Produkt) über konkrete Maßnahmen und ein Hinweis (Webseite, QR-Code) für weitere Informationen und mehr Details. Es besteht auch der Wunsch, durch die Informationen etwas Interessantes zu erfahren und etwas zu lernen.
Die Fokusgruppendiskussion gibt wichtige Anhaltspunkte für die Kommunikation der Thematik gegenüber Konsument:innen. Sie wurde in Vorbereitung auf eine bundesweite, repräsentative Erhebung durchgeführt. In der für Herbst 2023 geplanten Studie soll ermittelt werden, inwieweit Hinweise auf den Biodiversitätsschutz am Produkt die Kauf- und Zahlungsbereitschaft von Konsument:innen erhöhen. Dafür werden ca. 1.000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren online befragt.
Weitere Informationen zum Seeberger Engagement in unserem Nachhaltigkeitshandlungsfeld „Lieferketten-Verantwortung“ findet ihr hier:
Handlungsfeld Lieferketten-Verantwortung l Seeberger GmbH
Details zum Forschungsvorhaben sind hier zu finden:
BioVal – Biodiversity Valuing & Valuation
Details zur Teilnahme am Forschungsvorhaben gibt es hier: