Handlungsfeld Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft fördern

Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft orientiert sich am Vorbild der Natur. Hier entsteht, wovon wir als Unternehmen leben: hochwertige Naturprodukte. Unsere Verantwortung für einen achtsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen liegt also überall dort, wo unsere Produkte wachsen, verarbeitet, verpackt und verschickt werden.

Unser Vorbild „Cradle to Cradle“ oder: Die perfekte Kreislaufwirtschaft

In der perfekten Kreislaufwirtschaft entstehen keine Abfälle. Produkte werden so hergestellt, dass sie ohne Qualitätsverlust zu neuen Rohstoffen und wieder zu Produkten werden können. Die Kreislaufwirtschaft schont Ressourcen, reduziert klimaschädliche Treibhausgase und sie könnte das globale Abfallproblem lösen.

Unsere Vision: Wir wollen Kreisläufe schließen

Wir wollen Kreislaufwirtschaft genau dort erreichen, wo wir Ressourcen, Umwelt oder Klima beanspruchen und beeinflussen. Und dort, wo wir am meisten daran ändern können: Bei der Seeberger-Verpackung und bei den Verarbeitungsprozessen unserer Naturprodukte vom Ursprung bis in die Verpackung. Wir arbeiten hart daran. Und mit Erfolg. Zum Beispiel: Bereits 94 Prozent unserer Flachbeutel-Verpackungen konnten wir auf recyclingfähige Monoverbundfolie umstellen. Außerdem: Aktuell verlieren wir weniger als ein Prozent der gelieferten Rohware im gesamten Produktionsprozess. Unsere Ziele sind ambitioniert. Wir beobachten genau, welche Entwicklungen wir nutzen können. Das gilt für erfolgsversprechende Lösungsansätze überall dort, wo Verpackungen von uns verwendet werden. Also von der Erzeugung und Verpackung der Rohware im Ursprung, über die Verarbeitung und Umverpackung für Handel oder Gastronomie, bis hin zu jeder Seeberger-Verpackung, die unsere Kund:innen für einen Seeberger Genussmoment öffnen.

 

Unsere Strategie & Ziele

Unsere Strategie

Unsere Ziele bis 2025

NACHHALTIGE VERPACKUNG / TECHNISCHER KREISLAUF

Recyclingfähige Materialien einsetzen

100 % der Seeberger Verpackungen im Sortiment sind recyclingfähig

Material reduzieren

Fossile Kunststoffe im gesamten Produktlebenszyklus um 20 % reduzieren

Alternative Materialien einsetzen

Alternative Verpackungsmaterialien ohne Gefährdung des Produktschutzes

NO FOOD WASTE / BIOLOGISCHER KREISLAUF

Keine Lebensmittelverschwendung

Lebensmittelabfälle im Produktionsprozess unter einem Prozent halten

Wir orientieren uns an folgendem SDG

 

Unsere Maßnahmen & Meilensteine

Recyclingfähige Materialien einsetzen
Material reduzieren
2019
Recyclingfähige Materialien einsetzen
Material reduzieren

Materialreduzierungen bei 13 unserer sogenannten Doypacks – den Zipper-Verpackungen (z. B. Studentenfutter 150 g) im Bereich Snacks. Hier wurde die Beutelhöhe um 2 cm reduziert, was einer Materialeinsparung von rund 5 % entspricht.

2020
Recyclingfähige Materialien einsetzen

1) Innenteil des Seeberger Adventkalenders aus 100 % natürlicher Recyclingfaser.
 

2) Umstellung bei rund 90 % der Snacks im Flachbeutel auf eine recyclingfähige Monoverbundfolie bei gleichzeitiger Reduzierung des Materialeinsatzes um bis zu 20 %.

Material reduzieren

Kaffeefolien "ganze Bohne" wurden als Zwischenschritt auf eine optimierte, dünnere Folie mit matter Oberfläche umgestellt. Dadurch konnte der Materialeinsatz im Vergleich zu den bislang verwendeten Folien bereits um 10 % reduziert werden.

2021
Recyclingfähige Materialien einsetzen

1) Weitere Umstellungen bei Produkten im Flach- sowie Standbeutel auf eine recyclingfähige Monoverbundfolie bei gleichzeitiger Reduzierung des Materialeinsatzes.
 

2) Für die Mahlkaffeeverpackungen kam eine aluminiumfreie Monoverbundfolie zum Einsatz, wodurch 15 % Verpackungsmaterial zu den bislang verwendeten Folien eingespart werden konnte.

Material reduzieren
2022
Recyclingfähige Materialien einsetzen

1) 10 Produkte im Bereich Snacks werden seit Herbst 2022 in Folien mit 30 % Rezyklat-Anteil (aus Massenbilanz) ausgeliefert.
 

2) Kaffeeverpackungen wurden Anfang 2022 auf eine neue, aluminiumfreie und recyclingfähige Monoverbundfolie ohne Metallisierung umgestellt.

Material reduzieren

Bei sechs unserer Snack-Verpackungen mit Zipper mit geringen Grammaturen verzichten wir seit Frühjahr 2022 auf den Zipper. Somit können wir jährlich 2 Tonnen Material einsparen.

 

Projekte & Teilnahme an Initiativen

Teilnahme an der Holy Grail Initiative

Gemeinsam für ein nachhaltiges Verpackungsmanagement

Seit November 2020 sind wir Mitglied der HolyGrail 2.0 Initiative, um die Ziele der Verpackungskreislaufwirtschaft voranzutreiben.

Ziel ist es, zu prüfen, ob sogenannte digitale Wasserzeichen eine bessere Sortierung und hochwertigere Recyclingquoten für Verpackungen in der EU ermöglichen können.

Unter der Führung von AIM®, dem europäischen Markenverbund, haben sich mehr als 85 internationale Unternehmen aus einer Wertschöpfungskette zusammengeschlossen, um dieses Projekt voranzutreiben.

Interview mit dem Seeberger Produktmanagement zur Initiative "Holy Grail"

Ist eine innovative digitale Technologie die Lösung für die Kreislaufwirtschaft von Verpackungen? Zu dieser Frage haben sich 160 Unternehmen und Institutionen europaweit in der Initiative „Holy Grail“ zusammengeschlossen – wir sind dabei. Unser Ziel: Kreislaufwirtschaft für Verpackungen gemeinsam möglich machen. Wie, das erklärt unsere Expertin Christina Köhn im Interview.

160 Unternehmen arbeiten gemeinsam an einer Lösung für perfektes Recycling. Warum unterstützt Seeberger die Initiative „HolyGrail“?

Die Frage ist: Wie können wir Verpackungen so gestalten, dass sie vollständig wiederverwertet werden können? Diese Frage stellen wir uns nicht allein: Sie beschäftigt Unternehmen der kompletten Verpackungswertschöpfungskette international. Denn die Herausforderungen massenhafter Verpackungsabfälle erfordern Lösungen in großem Maßstab. Ziel der Initiative ist es, gemeinsam eine effiziente Kreislaufwirtschaft für Verpackungen zu etablieren. Wir unterstützen den Entwicklungsprozess finanziell, bringen Wissen, Wünsche und Fragen ein, arbeiten aktiv mit. Effizientes hochwertiges Recycling ist aus umweltpolitischer und aus wirtschaftlicher Sicht ein wichtiges Ziel. Im idealen Kreislauf würden wir unsere recycelten Verpackungen als Sekundärrohstoff für neue Verpackungen einfach wiederverwerten. Diese Rohstoffe sind zu wertvoll, um sie einfach wegzuschmeißen.

Wie kann diese Lösung aussehen?

Die Vorrausetzung für optimales Recycling ist, dass Verpackungen in der Sortieranlage effizient sortiert werden können. Genau da setzt „HolyGrail“ an. Eine digitale Wasserzeichenkennzeichnung der Verpackung soll die exakte Sortierung verschiedener Kunststoffarten möglich machen. Außerdem können viele weitere Informationen hinterlegt werden. Abfallsortieranlagen erkennen am Wasserzeichen beispielsweise eine Seeberger-Verpackung und lesen heraus, dass darin Walnüsse verpackt waren und sie aus Monoverbundmaterial besteht. Die Sortieranlagen können sie dann fehlerfrei in die entsprechende Materialfraktion einsortieren. Aus den sortenreinen Abfällen lassen sich qualitativ sehr hochwertige Rezyklate herstellen und wieder in den Zyklus zurückführen. Das ist mit der aktuellen Technologie noch nicht möglich.

Können Seeberger Verpackungen mit den digitalen Wasserzeichen ausgezeichnet werden?

Technisch ist das jetzt schon möglich. Es wurde bereits in der Phase „HolyGrail 1.0“ erfolgreich getestet. Aktuelle Tests mit Wasserzeichen auf Verpackungen im Umlauf sollen bis Ende 2022 abgeschlossen und ausgewertet sein. Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse.